Ortsmitte

Luftbild von Feldkirchen-WesterhamDie Ortsmitte Westerham ist ist von verschiedenen parallel existierenden Problemen betroffen:

  • Eine enge, verkehrsreiche (ca. 6.500 Fahrzeugbewegungen pro Tag) Kreuzung/ Einmündung der Aiblinger Str. mit zunehmendem Schwerverkehr, ohne Verkehrsführung, ohne durchgehenden Radweg, ohne Fußgängerübergämge, ohne ansprechende Gestaltung.

  • Die Aiblinger Straße ist die Erschließungsstraße für das Gewerbegebiet Weidach, gleichzeitig die immer häufiger genutzte Verbindung zur BAB Anschlussstelle Weyarn, somit eine intensiv genutzte Verkehrsader in der Umgebung.
    Das Verkehrsaufkommen und die einhergehende Lärmbelastung beeinträchtigen die Wohnqualität und verhindern die Niederlassung von Einzelhandel in der Ortsmitte.

  • Die Ortsmitte bietet folglich kaum noch Einkaufsmöglichkeiten und keine Aufenthaltsqualität. Es fehlt an Einzelhandel, Gastronomie und Räumlichkeiten für.die Dorfgemeinschaft.

  • Da Wohnbebauung und Versorgungsstrukturen überwiegend im Aussenbereich angesiedelt sind, droht die Ortsmitte zu einem mehr oder weniger unbwohnten Verkehrsknotenpunkt zu verkommen.

Die Dorferneuerung möchte Entwicklungen fördern, die zu einer Belebung der Ortsmitte führen. Dazu zählen Maßnahmen bei der Besiedlung, der Bebauung sowie der Verkehrsführung. Damit wollen wir die Attraktivität des Ortes stärken, so dass nicht nur Familien, sondern auch ältere Menschen alle notwendigen Strukturen vorfinden. Insbesondere für diese Bevölkerungsgruppen müssen Angebote geschaffen werden, damit eine Bindung an den Ort erhalten bleibt.

Zur korrekten Darstellung der Situation gehört auch, dass das Amt für Ländliche Entwicklung nur dann zur Förderung von Maßnahmen in der Ortsmitte bereit ist, wenn einhergehende, nicht förderfähige Verkehrslösungen durch die Gemeinde als Voraussetzung für nachhaltige Verbesserungen in der Ortsmitte auch tatsächlich geschaffen werden.

Die Beschreibung dieser Ausgangssituation ist sinngemäß bereits Bestandteil des Strukturplanes und des Dorferneuerungsplanes, welche beide als Grundlage (Road Map) für notwendige Maßnahmen in diesem Bereich auch vom Gemeinderat und der Bauverwaltung akzeptiert sind.

Um aber wirkliche Veränderungen herbei zu führen sind politische Entscheidungen erforderlich. Diese wiederum benötigen belastbare Begründungen.

Grundlagen zur Entwicklung von Lösungen

Grundüberlegung der Dorfentwicklung Westerham ist:

Die Aiblinger Straße im Abschnitt zwischen Miesbacher Str. und Schwimmbadstraße sollte durch Schaffung einer innerörlichen Westerhamer Umgehungsstraße (Bahnparallele) vom überörtlichen Durchgangsverkehr und dem Transportverkehr zum/ vom Gewerbegebiet Weidach befreit werden. Nur so können sich in diesem Abschnitt neue Strukturen zur Schaffung und Belebung einer Ortsmitte entwickeln. Folgende Grundlagen zu dieser These bestehen bereits oder wurden erarbeitet:

1. Aktueller Flächennutzungsplan

Die Überlegung einer Bahnparallele ist nicht neu. Ausgelöst wurde sie durch eine Auflage der Regierung von Oberbayern im Zuge der Ansiedlung der Firma Gore. Diese Auflage wurde dann Bestandteil des Flächennutzungsplanes und ist es bis heute. Nach Ansicht der DEW darf sich daran nichts ändern, da im Laufe der Jahre mit neuen Gewerbeansiedlungen gerechnet werden muss und eine zeit- und verkehrsgerechte Erschließung dafür Voraussetzung ist.

2. Verkehrszählungen und Verkehrsgutachten

Da die Frage einer innerörlichen Umgehung für Westerham die Verkehrsströme in der gesamten Umgebung von Feldkirchen, Feldolling und Westerham berührt Hat die Gemeinde ein umfassendes Verkehrsgutachten erstellen lassen, so dass die gesamte Gemeinde davon profitiert hat. Die Kosten für das Gutachten hat das Amt für Ländliche Entwicklung mit ca. 50% gefördert. Das gesamte Gutachten können Sie hier einsehen. Die für Westerham entscheidende Frage an dieses Gutachten lautet:

“Wieviel Verkehr würde sich aus der Aiblinger Straße auf die Bahnparallele verlagern?”

Dazu einige Zahlen aus dem Gutachten:

Zahlen Verkehrsgutachten

Die Feststellung des Gutachtens:

Für die Aiblinger Str. wird ein Aufkommen 6.400 Fahrzeugen prognostiziert. Davon würden 4.700 Fahrzeuge die Bahnparallele benutzen. Das entspricht 73% der tätglichen Fahrzeugbewegungen. Dieser Anteil kann noch höher ausfallen, wenn die Aiblinger Straße nach Erstellung einr solchen Umgehung nur noch als Anwohnerstraße fungiert und mit einer 30km/h-Zone ausgestattet ist.

3. Innerörtlicher Rahmenplan

Der Innerörtliche Rahmenplan – erstellt durch das Planungsbüro Kurz – ist ein Leitfaden und zeigt zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten der nächsten Jahre und Jahrzehnte auf, welche sich unter der Prämisse ergeben, dass die Verkehrssituation in der Ortsmitte sich mit Entstehung der vorgenannten Bahnparallele nachhaltig verbessert. Dabei spielen Formen, Materialien und Ausführungsarten noch keine Rolle; wichtig sind das Konzept und die Überzeugung, dass die geplanten Effekte dadurch eintreten. Es wird dargestellt, wie sich in der Folge Entwicklungsmöglichkeiten für Wohnen, Einkaufen, Gewerbe und Naherholung sowie soziale und gesellschaftliche Kontakte eröffnen. Es wird ersichtlich, wie sich Westerham positiv verändern kann wenn eine adäquate Verkehrslösung entsteht. “Den gesamten Rahmenplan können Sie hier einsehen”:

Vorstandsbeschluss

Der Vorstand der Teilnehmergemeinschaft hat sich in seiner öffentlichen Sitzung am 24.2.2011 einstimmig den Kernaussagen des Innerörtlichen Rahmenplanes, insbesondere der Zielsetzung, die Bahnparallele als Voraussetzung für weitere Schritte zu verwirklichen, angeschlossen. Entschieden wurde weiter, der Bürgerschaft diesen Rahmenplan vorzustellen und anschließend dem Gemeinderat zur politischen Entscheidung vor zu legen.

Erster Schritt – Erstellung der Bahnparallelevgemäß Flächennutzungsplan

Rahmenplan Ortsmitte